Bin ich nach einem Kurs ein professionelles Medium? 
Ein kritischer Blick auf die Ausbildung und Professionalität in der Medialität. 

Es ist eine Frage, die in Bezug medialer Ausbildungen immer wieder auftaucht: “Bin ich nach einem Kurs ein professionelles Medium?” Die kurze Antwort lautet: Nein. Aber warum ist das so, und warum kann ein Wochenendkurs oder selbst eine Reihe von Kursen nicht ausreichen, um die Komplexität und Tiefe der Medialität vollständig zu erfassen und professionell auszuüben?

Beginnen wir mit einer Analogie, um dieses Thema zu verdeutlichen. Würdest du erwarten, nach einem Wochenendkurs eine qualifizierte Krankenschwester zu sein? Oder ein Chirurg? Natürlich nicht. 
Der Gedanke erscheint absurd, denn das Wissen und die Fähigkeiten, die für diesen Beruf erforderlich sind, erfordern eine umfangreiche und fundierte Ausbildung. Gleiches gilt für die Welt der Medialität.

Die Entwicklung und Verfeinerung medialer Fähigkeiten ist ein Prozess, der Zeit, Engagement und vor allem eine seriöse Ausbildung erfordert. Diese kann, je nach individuellem Talent und bereits erworbenen Kenntnissen, zwischen zwei und acht Jahren dauern. Einige Menschen behaupten, Medialität sei eine angeborene Gabe und bedürfe keiner Ausbildung. Doch selbst wenn jemand eine natürliche Neigung dazu hat, bedarf es einer fundierten Ausbildung, um diese Fähigkeiten richtig einsetzen und verstehen zu können. Vergleichbar ist dies mit jemandem, der eine Gabe für das Backen hat – ohne die entsprechende Ausbildung wird diese Person dennoch nicht als professioneller Konditor anerkannt.

Eine unzureichende Ausbildung in der Medialität führt nicht nur zu einem Mangel an Kompetenz bei der Ausübung, sondern kann auch das Ansehen dieses Berufszweigs insgesamt schädigen. Medien, die ohne ausreichende Ausbildung arbeiten, bieten oft schlechte Qualität, was zu Misstrauen und Skepsis gegenüber der Branche führt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Ausbildung ernst genommen wird, um sowohl die Qualität der geleisteten Arbeit zu gewährleisten als auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in mediale Dienste zu stärken.

Die Arbeit als Medium endet nicht mit dem Abschluss einer Ausbildung. Es ist eine lebenslange Verpflichtung zum Lernen und zur Weiterentwicklung, nicht nur in Bezug auf die medialen Fähigkeiten selbst, sondern auch in der persönlichen und spirituellen Entwicklung. Ein professionelles Medium zu sein, bedeutet auch, die Verantwortung für die Einflüsse und Auswirkungen zu übernehmen, die man als Vermittler zwischen den Welten hat.

Die Frage, ob man nach einem Kurs ein professionelles Medium sein kann, führt uns zu einer wichtigen Erkenntnis: Professionelle Medialität erfordert eine umfassende, mehrjährige Ausbildung und eine lebenslange Hingabe an persönliches Wachstum und ethisches Handeln. Es gibt keine Abkürzungen. Der Weg zur Professionalität in der Medialität ist ein anspruchsvoller, der Engagement und eine tiefe Verpflichtung zu seriöser Ausbildung erfordert. Als Medium tragen wir eine grosse Verantwortung – sowohl gegenüber den Menschen, als auch gegenüber dem Geistigen Welt.